Unter Brüdern III

»Hohl, Hohl. Kannst du das wiederholen?«

»Ich werds versuchen. Da ist ein Schmerz von Hohlem...«

»Danke, das genügt.«

»Woran denkst du?«

»An ineinander greifende Räder.
An ein Kornfeld und die Böe, die darüber wegfegt.
An den Dunst eines Hamburgers in hundertdreißig Lungen.
An das Eisfeld, dessen Temperatur in einer Gruppe von Forschern ansteigt, bis sie an nichts anderes mehr denken können.
An die schlagende Theorie und das immer trabende Weltgewissen, falls es so etwas gibt.
An die diffuse Lüge und das entsetzte Gemüt.
Da ist ein Schmerz von Hohl-«

»Von Hohlem...«

»Halt, nein. Das Hohl darf man nicht deklinieren. Ein kleines Hohles, was soll das sein? Von Hohlems, muss man die kennen? Den Hohlen hingegen, den kennen wir gut. Hols der Teufel. Sowas renkt sich. Aber Hohl, unter uns, damals...«

»Hör auf! Du gehst mir auf die Nerven.«

»Ruhe. Ich sehe das Hohl.«

»Mit welchem Auge?«

»Ich bin Zyklop.«

»Lass fühlen. Amulett, was?«

»Periskop.«

»Wer hineinsieht, was findet der?«

»Was findet der?«

»Einen zuviel. Den Schatten eines Schattens.«

»Ach was. Das Licht im Dunkeln, das nie verlischt.«

»Die Trauerweide. Das Horn des Ochsen.«

»Die reißende Flut. Den großen Wirbel.«

»Schluss jetzt. Du weißt nicht, was du sagst.«

»Und du nicht, was du weißt.«